Panzerknacker: Interessanter Beruf – aber gefährlich

Der Autor hört des öfteren wie interessant und abwechslungsreich der Beruf als Aufsperrtechniker ist. Natürlich ist es manchmal aufregend im Auftrag verschiedenster Behörden und Institutionen Tresore zu öffnen. Weite Reisen und gute Bezahlung sprechen natürlich auch für meine aussergewöhnliche Arbeit. Der Inhalt Panzerschränke ist meistens unspektakulär, aber hin und wieder doch verblüffend. Im Regelfall findet man etwas Bargeld, etwas Schmuck und einige Verträge. Es gibt jedoch auch die anderen Funde. Da bunkern die Besitzer kiloweise Drogen, Waffen für den dritten Weltkrieg oder äusserst pikante Fotos von Geschäftspartner in den Schränken. Um nur einiges an verbotenen Dingen zu erwähnen. Auch Millionen an Bargeld wird gestapelt. Der Autor öffnete einmal einen Schrank, der wirklich bis zum allerletzten Millimeter mit Geldscheinen vollgestopft war. Der Notar musste mit zwei Helfern mehrere Stunden den Monsterbetrag zählen. Kein Wunder, dass solche Funde auch Einbrecher anzieht.

Die Gefahr lauert immer

Doch als professioneller Schlossermeister ist man auch zusätzlich einer tödlichen Gefahr ausgesetzt. Viele Besitzer wollen natürlich nicht, dass der Inhalt der Tresore den Ermittlern oder Polizisten in die Hände fällt. Also präparieren sie die Panzerschränke mit explosiven Stoffen und bauen die Tresore zu regelrechten Sprengfallen um. Besser zerstört, als der Staatsanwalt erhält die Beweismittel. Das kann man ja verstehen. Und hier verbirgt sich die Gefahr für Leib und Leben des Schlossermeisters und der beteiligten Personen. Ein einziges Mal nur einen klitzekleinen Fehler zu machen, das kann den Tod oder schwerste Verletzung bedeuten. Falsch eingesetzte Gasbrenner oder Trennscheibe kann eine gewaltige Explosion auslösen. Niemand weiss wirklich, was drinnen ist.

In Österreich explodiert Tresor

Vor einigen Tagen passierte genau das einen gänzlich unerfahren Mann in Österreich. Er setzte einfach die Trennscheibe an und beförderte sich damit auf der Überholspur ins Krankenhaus. Im Tresor lagerte nämlich eine ganz schöne Menge an Sprengstoff. Mit dem Amateur flog das halbe Haus gleich mit in die Luft. Der Mann hatte Glück, dass es sich „nur“ um Schwarzpulver handelte und nicht um TNT. In diesem Fall wäre das ganze Dorf dem Erdboden gleich gemacht

Tresor öffnen ist nicht so einfach

Abgesehen von umfassenden technischen Wissen und handwerklichem Können ist es auch ein absolutes Muss eine gehörige Portion an Gefahrenabschätzung und Organisationstalent zu besitzen. Der Öffnungstechniker muss sich immer seiner Verantwortung bewusst sein. Hintergrundwissen zu besorgen und gewissenhafte Vorbereitung auf jeden Auftrag, all das gehört dazu, um eine Tresoröffnung ohne Zwischenfall über die Bühne zu bringen.

Einfach den Schneidbrenner anzusetzen, das kann gewaltig ins Auge gehen.

Tresor explodiert

Man weiss nie was sich im Tresor befindet
Manchmal eben auch Sprengstoff
Tresoröffnen ist gefährlicher als man glaubt