Leichen – Ein Teil des Schlosserlebens

Plötzlich denke ich wieder daran

Als Schlüsselmann muss man gute Nerven haben. Das allein genügt jedoch nicht. Ein guter Magen ist ebenso notwendig, sonst machtst du den Job nicht lange. Kaum eine Woche vergeht ohne Selbstmord oder Leichenfund.

Dieser Tage wurde in Russland von Schwammerlsuchern (Pilzsuchern) einige Fässer mit Embryonen gefunden. In einem Wald lagen hunderte abgetriebene Babies, Spitalmüll. Kein schöner Fund. Das erinnert mich an einen Schlossöffnungs – Einsatz aus der Vergangenheit. Vor einigen Jahren öffnete ich mit einer Sondereinheit eine Wohnung mit grausigem Inventar. Der Strom war schon seit Monaten abgestellt, so tasteten sich die Beamten und ich mit Taschenlampen durch die stockdunkle Wohnung. In einem Raum fanden wir ein grosses Plasikfass. Ein Polizist öffnete den Deckel und leuchtete direkt in eine Art Hölle. Der Anblick war selbst für uns hartgesottenen Männer extrem, und hat sich tief eingebrannt. Das Plastikfass waren bis oben hin angefüllt mit Leicheteilen, teilweise verwest, teilweise gut konserviert. Eingelegt waren die, Füsse, Hände, Augen, und was weiss ich noch alles in irgendeiner Flüssigkeit. Vollkommen geruchlos konnte das Fass mehrere Jahre mit dem furchtbaren Inhalt mitten in einer Wiener Wohnung stehen. Einige Tage später erfuhr ich, dass es sich um hunderte verschiedene Lebewesen gehandelt hatte. Frauen, Männer, Kinder, Embryos, und Tiere, von jedem ein Körperteil. Der Rest der Lebewesen blieb verschwunden.

Diese Geschichte wird ausführlich in meinem Roman Ausgesperrt! Schlüsseldienstkunden… beschrieben.

Plastikfass mit Leichenteilen

So ein blaues Fass stand in der geöffneten Wohung voll mit Leichenteilen

Ausgesperrt! Als Schlüsseldienst erlebt man viel. Am Schlimmsten sind die Kunden