Die Welle der Geschäftsschliessungen ist angerollt

Manche wissen es, viele wissen es nicht, einige sind davon betroffen. Wovon? Von einer neuen gesetzlichen Regelung in Österreich. Ab 1. Jänner 2016 sind so gut wie ALLE Selbstständigen verpflichtet eine elektronische Registrierkassa zu besitzen. Also auch Nagelstudios, Ärzte, oder Discjockeys. Der Hintergrund ist ein denkbar banaler. Niemand sollte mehr „schwarz“ arbeiten können, und keine einzige Einnahme kann mehr an der Finanz vorbeigeschleust werden. Das kann man jetzt betrachten, wie man will, kommt darauf an, welche Einstellung man hat. Fest steht nur eines: Es sind mit dieser Verordnung ausschliesslich Unternehmen (wenn man diese Art des Erwerbs überhaupt Unternehmen nennen darf), die sowieso keine Möglichkeit haben Geld am Fiskus vorbei zu erwirtschaften. Es handelt sich beim Löwenanteil um Kleinstbetriebe, der allerkleinsten Art, nämlich um Ein Mann Betriebe oder Ein Frau Betriebe. In dieser Grössenordnung gibt es sowieso kein Schwarzgeld, da gibt es überhaupt kein Geld.

Die Vielfalt stirbt
Wenn man die ungefähre Zahl der Unternehmen in Österreich mit 500 000 annimmt, so sind etwa 300 000 davon Kleinstbetriebe, also EPU. Diese müssen nun eine Registrierkassa anschaffen, was aber viele nicht tun. Meiat aus einem einfachen Grund. Einfach zu teuer! Der ganze Laden lohnt sich dann nicht mehr, wenn man um 2000 – 3000 Euro eine Kassa kauft. Das ist in vielen Fällen schon ein Jahresgewinn. Z.B. bei einem Buffett am Fussballplatz oder einem Heurigenbetrieb (Buschenschank), der nur ein paar Tage im Jahr offen hat. Voraussichtlich werden im Jahr 2016 etwa 20 Prozent der Kleinbetriebe das Handtuch schmeissen und den Laden dicht machen. Das sind nach Adam Riese 60 000 Kleinstbetriebe, also lauter kleine Läden, die unsere Leben etwas lebenswerter und bunter machen. Die Durchmischung und Vielfalt des Handels und des Gewerbes ist somit für immer verloren. Hufschmiede, Messerschleifer, Bauernläden, Obststände, Schneider, Geigendoktor usw., all die kleinen Betriebe, die die Welt schöner machen, werden eliminiert. Schon ein bissi traurig, oder?

In ganz Österreich schliessen die  ersten Geschäfte Bald gibt es nur mehr Konzerne mit Einheitsware

In ganz Österreich schliessen die ersten Geschäfte
Bald gibt es nur mehr Konzerne mit Einheitsware

Österreich: Die Krankenkassa Beiträge der Beitragshelden

Die Versicherten der Krankenkassa der selbstständig Erwerbstätigen („Geschäftsleute“) in Österreich bilden eine sogenannte Solidargemeinschaft. Diese Kassa nennt man SVA. Das bedeutet, jeder Mensch, der in Österreich selbstständig erwerbstätig ist, ist automatisch SVA versichert. Es handelt sich um eine Pflichtversicherung. Ausnahmen gibt es keine. Gesetz ist nunmal Gesetz. Das gute und gerechte an dieser Solidargemeinschaft ist, dass derjenige der viel verdient, viel einzahlt und derjenige, der wenig verdient, wenig einzahlt. Es erhalten jedoch alle dieselbe Leistung und Behandlung beim Arzt oder im Spital, im Falle einer Erkrankung. Dies nennt man solidarisch!

Danke an die Beitragshelden

Manche Geschäftsleute in Österreich sind wirklich tüchtig und erwirtschaften hübsche Gewinne. Glück, Fleiss, oder Zufall, wie auch immer. Wie gesagt, die Vielverdiener werden anschliessend zur Kassa gebeten und leisten einen enormen Beitrag für diese Solidargemeinschaft. Jetzt ist es an der Zeit sich bei diesen Beitragshelden öffentlich zu bedanken. Zum Beispiel an den Beitragshelden, den ich heute auf einer Facebookseite entdeckt habe. Der Mann (es ist ein Mann) postete öffentlich seine SVA Beiträge für das Jahr 2015. Der selbstständige Erwerbstätige ist bereit in diesem Jahr 31397,50 Euro (Einundreissigtausend) in die Gemeinschaft einzuzahlen. Dies ist wirklich solidarisch.

Mercedes CLA AMG Style kostet 31288 Euro

Dieser Mann ist ein Vorbild für alle jene, die Österreich ein Geschäft betreiben oder vorhaben sich in der Alpenrepublik selbstständig zu machen. Herr Bernd K. hätte (jetzt nur als Beispiel genannt) um diese 31000 Euro einen nigel nagel neuen Mercedes CLA AMG Style kaufen können. (Und noch volltanken können) Jedoch ist er bereit auf diesen Luxusschlitten zu verzichten und für andere zu zahlen. Besonders lobenswert ist, dass Bernd K. auch die Gehälter der vielen fleissigen Beamten in der SVA (in der Krankenkasse der Selbsständigen arbeiten Beamte) finanziert. Und natürlich auch deren Pension, und deren Frühpension.

Hiermit: Vielen Dank an all die Ladenbesitzer, Kleingewerbetreibende und andere EPUs (Ein Personen Unternehmen) die auf soviel verzichten nur um ein wichtiges Mitglied in dieser Solidargemeinschaft sein!

Der Beitrgaszahler der SVA ist Vorbild:  Er sit bereit auf einen wunderbaren Mercedes zu verzichten und sein erwirschaftes Geld der Krankenkasse zu überweisen

Der Beitrgaszahler der SVA ist Vorbild:
Er ist bereit auf einen wunderbaren Mercedes zu verzichten und sein erwirtschaftetes Geld der Krankenkasse zu überweisen