Achtet auf eure Fingerabdrücke

Sicherheitstipp

Sie wollen einen Gegenstand Ihren Freunden zeigen? Was machen Sie – Sie machen ein Foto des Gegenstands und posten es auf Facebook oder Twitter. Wie es meistens so ist haltet man das Zeugs mit der Hand beim Knipsen und oftmals sind die Fingerkuppen zu sehen.
Sie denken sich nichts dabei, aber diese kleine Unachtsamkeit kann fatale Folgen haben. Verbrecher mit enormer krimineller Energie suchen nach diesen Bildern und können mit einem geeignteten Bildbearbeitungsprogramm die Fingerabdrücke auslesen.

Gestohlene Fingerabdrücke können Ihnen Schaden zufügen
Mache Leute wissen es, manche wissen es nicht. Mit den Fingerabrücken eines Menschen kann man viel Unfug anrichten. Mit einem realtiv einfachen Verfahren kann man aus einem Foto und einen Drucker eine Folie anfertigen, welche den Fingerabdruck eines Menschen nachbildet. Mit dieser Folie kann man falsche Spuren legen, oder den Fingerprint auf einer Waffe hinterlassen. Wenn das geschieht, dann fährt die Eisenbahn drüber! Findet die Polizei auf einer Pistole Ihren Fingerabdruck, dann ist Ihnen der Lebensabend im Knast so gut wie sicher! Da kann Ihnen niemand mehr helfen, kein Anwalt und kein Alibi – Fingerabdruck ist vor Gericht Beweis Nummer 1!

Man kann noch viel mehr anrichten mit den Fingerabdrücken eines Menschen, also passt auf!

Ich habe dieses Verfahren beschrieben in meiner Geschichte über einen Auftrag mit einem US-General (Lesenswert: Fachwissen amüsant gebracht):
Fingerabdruck – US General

Schnell und unauffällig lassen sich aus harmlosen Bildern Fingerabdrücke auslesen

Schnell und unauffällig lassen sich aus harmlosen Bildern Fingerabdrücke auslesen

GRASP: Schloss fürs Bike mit Fingerabdruck

Das ist mal etwas wirklich praktisches. Jeder Biker kennt das Problem mit dem Fahrradschloss. Hat man eines mit Schlüssel, so weiss man nicht wo man den Schlüssel hintun soll ohne ihn zu verlieren. Hat man ein Schloss mit Kombination, so vergisst jeder normale Mensch bald die Ziffern… Wer kann sich das schon merken? Oder der Biker ist schlau und nimmt das eigene Geburtsdatum, natürlich umgedreht, wegen der Sicherheit. Naja, sehr sicher ist das wohl nicht. Kann der Radfahrer mit diesen nicht ganz kleinen Problemen leben, so gibt es ein noch grösseres. Das Zeit Problem! Ja, na klar, wenn man nur einmal am Sonntag eine Runde dreht so ist es egal, wie lange man benötigt für die lästigen Schritte.

    Schlüssel aus der Tasche nehmen
    Schloss öffnen
    Schloss an anderer Stelle wieder aufsetzen
    Zusperren
    Schlüssel wieder einstecken

Aber als z.B Fahrradbotendienst belastet dies ganz schön das Zeitmanagement. Dreissig bis fünfzig Mal am Tag das selbe tun, das kostet Zeit und Geld.
Mit einem Kombinationsschloss ist man auch nicht schneller, vielleicht sogar noch langsamer.

Perfekte Lösung mit Fingerabdruckscanner
Hier setzt eine kleine US Firma an und hat ein elektronisches Fahrradbügelschloss mit Fingerabdruck entwickelt. Das Schloss scheint äusserst massiv zu sein und leicht in der Handhabung. Einfach den Daumen auf den Scanner legen und schon ist das Ding offen! Versperren ist noch leichter. Einfach das Schloss über den Rahmen oder einen Mast drücken – fertig! Das geht schnell und ist verdammt sicher. Das beste daran ist, dass es auch aus der Ferne zu bedienen ist, mit einer eigenen App fürs Smartphon.

Die Schwächen der Biometrie

Seit einigen Jahren setzen viele Unternehmen im High Security Bereich auf Biometrie. Anstatt eines Schlüssels wird der Finger benutzt. Das verspricht Sicherheit und Bequemlichkeit. Bequem ist es garantiert, aber sicherer als normale Schlösser ist es wahrscheinlich nicht. Mit viel Geschicklichkeit und Erfahrung lässt sich ein Fingerabdruck kopieren. Diesen „fliegenden“ Fingerabdruck (meist in Form einer Kunststofffolie) kann man benutzen um die biometrischen Schlösser zu überlisten. Die ersten Modelle sowieso und auch die neue Generation der Schlösser mit Tiefenscan und Lebenderkennung.

Brasilianische Ärzte benutzten Silikonfinger

In Brasilien bauten Ärzte „Plastikfinger“ aus Silikon ihrer Kollegen nach, um das biometrische Erfassungssystem des Krankenhauses zu täuschen. Natürlich mit Erfolg. Eine Ärztin wurde erwischt als sie mit Nachbaufinger ihrer Kollegen sich einloggte. Auf dieses Weise wurde Arbeitszeit und Anwesenheit vorgetäuscht, während die Ärzte taten, was immer sie taten. Sie waren irgendwo, ausser im Spital. Die Ärzte haben es also geschafft auch die Lebenderkennung zu überlisten. Für Spezialisten wie es Chirurgen und Fachärzte sind, wird dieses Problem ein leichtes und lösbares sein. Für spezialisierte Kriminelle wird diese Hürde ebenfalls zu überwinden sein.

Autor überlistete biometrisches Schloss
Der Autor dieses Artikels hatte vor geraumer Zeit einen ähnlich gelagerten Fall. Er wurde als Sicherheitsexperte zu Rate gezogen als ein ranghoher Offizier sein Haus einer Einbruchssicherheitsüberprüfung (Penetration Test) aussetzte und Michael Bübl als Tester engagierte. Eine grosse Herausforderung für den Schlossermeister. Dem Autor gelang es jedoch trotz modernster Sicherheitstechnik ohne Spuren ins Haus zu gelangen indem er das biometrische System überlistete.
Die ganze Geschichte hier zum Nachlesen:
Der US General – Ein nicht alltäglicher Auftrag

Us General, biometrisches Schloss

Schlösser mit Fingerprint lassen sich überlisten