Schlüsseldienst gespart – Steckengeblieben

Ein Mann wollte sich die Kosten eines Schlüsseldienstes ersparen und geriet dabei ordentlich in die Bredouille. Das passiert immer wieder. Mal klettern die Leute die Fassade hoch, mal steigen sie von Balkon zu Balkon, und manchmal stürzen sie dabei ab. Ab und zu schlagen die Leute Fenster ein und landen mit Schnittwunden im Spital. Hin und wieder kommt es auch vor, dass Sparfüchse in Türen und Spalten steckenbleiben, wie der Herr auf dem Bild unten. Meist sind die erlitten Verletzugen schwerwiegend und enden nicht selten im Grab oder im Rollstuhl!

Liebe Leute, das zahlt sich doch nicht aus. Falls euch die Tür zufällt, dann ruft den Schlüsseldienst. Die können das, und die machen das. Und wer Angst hat betrogen oder über den Tisch gezogen zu werden, dem gebe ich einen Tipp: Vorher Fixpreis ausmachen, dann kann nichts passieren!

Einfach steckengeblieben! Aber immer noch besser als abgstürzt oder zerschnitten.

Einfach steckengeblieben! Aber immer noch besser als abgstürzt oder zerschnitten.

Kunsthandwerk – Rundes Holztor

Als Schlossermeister habe ich in meinen vielen Jahren Praxis schon einige Türen und Tore gesehen. Werden so an die 100 000 gewesen sein. Also eine ganze Menge. Aus Holz, aus Metall, aus Glas, aus Kunststoff, oder sonst einem Material. Es waren grosse und kleine, winzige und riesige, dünne und dicke Türe, aber alle hatten eines gemeinsam. Sie waren alle gerade. Dieser Tage jedoch hatte ich zu meinem Erstaunen das erste Mal Kontakt mit einer gebogenen Tür. In einer 1000 Jahre alten Kirche erfuhr ich erstmals, dass es auch runde Holztüren gibt. Wahrscheinlich war dies die Idee eines ehemaligen Kirchenfürsten, der einen besonders begabten Kunsthandwerker die Chance gab ein solches Kunstwerk zu erschaffen. Da ich Schlosser bin und kein Tischler, kenne ich den genauen Schwierigkeitsgrad nicht, aber es ist anzunehmen, dass dies nur sehr schwer herzustellen ist. Nur ein echter Künstler (Kunsthandwerker) ist in der Lage eine runde Holztür zu schreinern.

Ambivalentes Verhältnis zur Kirche
Man kann der Kirche gegenüberstehen wie man möchte, mit Hass oder Liebe, aber eines steht ausser Zweifel fest: Die Kirche war und ist der grösste Mentor und Freund des (Kunst)Handwerkers. Keine andere Institution fördert und unterstützt das wertvolle Handwerk wie die Kirche. Ohne sie wäre der Grossteil der begabten Künstler arbeitslos, oder gar verhungert, und die Welt wäre ärmer an Schönheit.

Es handelt sich um Stadtkirche in Stockerau in Niederösterreich, in der einst der Heilige Koloman begraben wurde.

Eizigartig: Eine runde Holztüre in einer Kirche Von oben gut zu erkennnen

Eizigartig: Eine runde Holztüre in einer Kirche
Von oben gut zu erkennnen

Grossmama rockt

Tja, so kann es einem gehen. Heute als ich im parkenden Auto wartend sass fiel mir auf, dass ich vor einer Arztpraxis stand. Ich wartete also und während ich so da sass parkte sich ein junger Mann neben mir ein. Er schleppte sich müde aber nicht krank wirkend Richtung Arztpraxis. Er hatte eine neue Baseballkappe auf mit der Aufschrift San Fransisco. Er machte einen Eindruck auf mich, als hätte er einen Jetlag und der Hauch von Urlaub hing noch an ihm. Als er vor der Artzpraxistüre stand versuchte er diese zu öffnen.

Tür blieb zu
Aber die Türe öffnete sich nicht. Er rüttelte, zog den Türgriff an sich und mal weg von sich. Ohne Erfolg! Nach ein paar Misserfolgen überprüfte er, ob die Öffnungszeiten des Arztes mit seiner Uhr übereinstimmen und ob dieser nicht auf Urlaub ist. Keines von beiden war der Fall, die Öffnungszeiten stimmten und auf Urlaub war der Arzt auch nicht. Der junge Mann unternahm einen neuen Versuch die Arztpraxistür zu öffnen – wiederum blieb er erfolglos.

Grossmutter näherte sich
Während diesem minutenlangen Unterfangen schritt eine Grossmutter mit Krücken im Schneckentempo des Weges daher. Sie ging tapfer und wacker gebückt auf ihren Krücken ebenfalls in Richtung Arztpraxis. Der junge Mann gab unterdessen auf die Tür aufzubringen. Er hob seine Hände in die Luft und fluchte. Er drehte sich im Kreis am Stand vor Wut und nahm seine Baseballkappe ab um den Schweiss des Zornes sich von der Stirn zu wischen. Dann nahm er verstört und verärgert sein Handy zur Hand und warf einen Blick darauf. Unterdessen schleppte sich die Grossmutter mit eingefaschten Beinen bei Temperaturwerten von 30 Grad plus die paar Stufen hoch zur Arztpraxistür. Völlig genervt warf er einen Blick zur Grossmutter die ebenso zum Arzt ging. Stufe nach Stufe rackerte sich die kränklich wirkende Grossmutter hinauf. Oben angekommen ging sie in einem Tempo gleich einem Faultier mit der Hand in gebückter Haltung zur Türklinke. Es fiel ihr eindeutig schwer und der Gang zum Arzt war mit Sicherheit eine grosse Anstrengung für sie gewesen.

Oma öffnete ohne Mühen
Sie griff also zur Türklinke und wie mit einer Zauberhand öffnete sie die Tür sanft und ohne grosse Mühe. Der junge Mann völlig entsetzt und mit fragenden Augen stand da wie ein angegossener Pudel. Er erklärte der Grossmutter, dass er die Tür nicht und nicht aufbrachte. Die Grossmutter fing schliesslich zu lachen an und gab ihm zu verstehen. Dass ihm der Teufel ein Schnippchen geschlagen habe und er auch, wenn er ein junger Hund ist nicht mit der Stärke, dem Wissen und der Erfahrung der alten Leute mithalten kann. Auch dann nicht, wenn er ein Smartphone habe. Denn zum neue Wege öffnen bedarf es an Weisheit und nicht an Eiltempo. Der junge Mann lies der Grossmutter letztendlich höflich den Vortritt und er verneigte sich vor ihrem Know-How und ihrer Power.

Erinnerungen aus der Schlüsseldienstzeit wurden wach
Ich musste laut lachen, als ich den jungen Mann beobachte wie er minutenlang die Tür versuchte zu öffnen, die ohnehin offen war und die man nur mit einem zarten Druck aufbrachte. Menschen wie er, die in ihren Gedanken und Begierden hastig durch das Leben laufen immer die Augen auf die Karriere und den unerfüllten Wünschen gerichtet haben, habe ich nicht selten gehabt in meiner Berufslaufbahn als Schlüssennotdienst. Jeder von ihnen sagte nach dem ich die Tür ohne Mühe öffnete das selbe: Die Tür ging nicht und nicht auf usw. Es hat sich also nichts geändert und es wird sich nie ändern. Nämlich, dass mit den Jahren die Einsicht kommt, Dinge nicht ändern zu können, die sich nicht ändern lassen können. Aber genau diese Hürden zeigen uns, dass diese Dinge der Anfang sind sich selbst zu ändern. So wie der junge Mann, der die Dinge sicher nach dem „Grossmutter-Schlüsselerlebnis“ nun sicher nach und nach gelassener angehen wird. Denn mit Druck, Muss und Gewalt kommt man nicht ans Ziel. Sie machen einem nur blind und man vergisst auf die wahren Dinge und Freuden seines Lebens!

Von älteren Menschen kann man viel lernen, Sie haben die Weisheit, mit der sich jede Türe öffnen lässt

Von älteren Menschen kann man viel lernen, Sie haben die Weisheit, mit der sich jede Türe öffnen lässt

Schlüsseldienst Kurs für Piloten

150 Menschen sind auf tragische Weise ums Leben gekommen. Wir haben alle von der furchtbaren Katastrophe von German Wings gehört. Noch weiss niemand die absolute Wahrheit, jedoch eines steht mit Sicherheit bereits fest. Eine geschlossene Türe stand zwischen Tod und Leben. Eine Tür, die einem Piloten den Zutritt zum Cockpit verwehrt hat. Hätte der Pilot die Türe knacken können, dann wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Katastrophe zu verhindern gewesen. Der Mann hatte laut Medien alles versucht! Selbst mit einer Axt hat er auf die Tür eingeschlagen. Leider ohne Erfolg.
In Anbetracht dieser tragischen und vermeidbaren Umstände wäre es garantiert eine Überlegung wert, Piloten einen „Schlüsseldienstkurs“ oder einen ähnlichen Workshop mit Schwerpunkt „Türöffnung“ zu verpflichten. Ein Halbtagesseminar für Flugpersonal kann Leben retten!

Fachwissen rettet Leben
Schlossermeister und Fachbuchautor Michael Bübl denkt darüber nach seinen Bestseller Geheimwissen Schlüsseldienst an diverse Fluglinien zu senden, mit dem Hinweis einen Lehrgang in Türöffnungstechnik für ihr fliegendes Personal in die Ausbildung aufzunehmen.

Dieses Wissen sollte jeder Pilot und Bordpersonal gelesen haben

Dieses Wissen sollte jeder Pilot und Bordpersonal gelesen haben