Eine Flasche Schlosserwasser

Man sollte am Morgen ein Glas Wasser trinken. Das ist ein alter ärztlicher Rat. Über Nacht trocknet der Körper und auch der Geist ein wenig aus, das hört sich nicht gut an. Deshalb das Wasser. Es verdünnt das Blut und erhöht damit die Viskosität. Der Vorteil liegt auf der Hand. Schadstoffe werden schneller ausgespült, Sauerstoff und andere wichtige Elemente rascher dort hin gebracht, wo sie hingehören. Beginnt man irgendwann im Leben mit diesem Ritual, dann behält man es bei, denn die Wirkung lässt nicht lange auf sich warten. Nach einigen Tagen spürt man die Wirkung des Wassers und fühlt sich frischer und wohler. Das ist ja bekanntlich kein Nachteil.

Welche Wassersorte
Jetzt stellt sich die Frage: Welches Wasser? Die Vielfalt ist enorm, sollte man gar nicht glauben. Man sollte annehmen, Wasser ist Wasser, aber das ist nicht so. Es gibt hunderte, ja vielleicht tausende verschiedene Wasser mit unzähligen Spurenelementen und Zusatzstoffen. Absolut reines Wasser gibt es so gut wie gar nicht, ausser vielleicht im Chemiehandel. Nach einigem probieren und testen bin ich auf den Geschmack gekommen. Als schwer arbeitender Schmied und Schlosser fallen sämtliche Sorten des normalen Wassers aus. Ich benötige hartes Wasser ohne Kompromisse.

Für Metallarbeiter wie ich es einer bin, gibt es nur eine Sorte: Echtes Schlosserwasser!

Eine Schluck echtes Schlosserwasser direkt aus der Flasche. So beginnt der Tag des Meisters!

Eine Schluck echtes Schlosserwasser direkt aus der Flasche. So beginnt der Tag des Meisters!

Rahmen gebrochen – Schlosser haben es gut

Wenn man viel mit dem Mountainbike fährt, dann hat man mitunter auch eine Panne. So geschehen. Allerdings handelte sich bei meiner Panne nicht um kleines Malheur wie einen Platten (Patschen) oder ein gerissenes Bremsseil. Nein, diesmal war es ein heftiger Crash. Der Rahmen das Fahrrads ist gebrochen! Mitten unterm bergab düsen. Plötzlich wird das Rad „schwammig“ und lässt sich nicht mehr steuern. Und das bei einem schönen Tempo den Berg hinunter. Konnte gerade noch ohne Sturz anhalten, und den Schaden begutachten. Ein Weiterfahren war so gut wie unmöglich, aber man muss auch mal Glück haben.

Hilfe war nah
In der Nähe stand ein altes Bauernhaus und als ich das Rad vorbeischob kam ich mit dem Besitzer ins Gespräch. Er meinte, er hätte ein uraltes Schweissgerät, und ob ich nicht versuchen möchte, den Rahmen zu schweissen. Erst verneinte ich, dass dies nicht möglich sei, da es sich um Aluminium handelt.
„Probiers, hinmachen kannst das eh nimmer, ist ja schon kaputt!“
Welch wahre Aussage in diesem kurzen Satz. Also schmiss ich den Schweisstrafo an, setzte die Brille auf und zündete den Lichtbogen. Das Dumme an Sache war allerdings, dass der gute Helfer fast keine Elektroden hatte. Auch hier konnte ich mir helfen und habe einfach und ohne Rücksicht auf Ästhetik eine grosse Schraube angeschweisst, als Versteifung. Der Trafo brummte auf, es blitze und stank. Nach wenigen Minuten war die Schraube am Rahmen. Meisterarbeit ist die keine, jedoch konnte ich meine Heimfahrt antreten und ersparte mir viele, viele Kilometer schieben. Ein Fläschchen seines Lieblingsgetränk ist bereits eingepackt und wird in den nächsten Tagen bei dem hilfsbereiten Mann vorbeigebracht.

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Auch ein Schlossermeister vergisst mal seinen Schlüssel

Rasch verliess ich das Haus. In einer Hand den Autoschlüssel in der anderen irgendwas. Etwas Eile lag in der Luft, da der Supermarkt bald zusperrte und ich noch Lebensmittel kaufen musste. Im Laden nahm ich was ich so benötigte und als letztes stellte ich noch einen Behälter mit Vogelfutter (Meisenknödel) in den Waagen. Das ist extrem wichtig, denn die Vögel haben bereits im September Hunger.

Dieser kleine Einkauf sollte mir noch das Leben retten, als jetzt im übertragenden Sinn. In Wirklichkeit rettet das Vogelfutter das Leben der Vögel, und das ist mir wichtig. Mit dem Einkauf und einem Plastikkübel voll mit Meisenknödel fuhr ich wieder zurück und als ich die Tür aufsperren wollte, bemerkte ich, dass der Schlüssel nicht mitgekommen war. Er lag sicher auf dem Kasterl hinter der Tür.

Also was tun?

  • Blick in den Kofferraum: Kein Werkzeug mit, absolut nichts!
  • Nachbarn fragen: Sinnlos, kein Mensch zu Hause!
  • Werkzeug kaufen: Zu spät, alle Geschäfte zu!
  • Freunde anrufen: Kein Handy mit!

  • Typische Schlüsseldienst Situation

    Also eine typische Schlüsseldienst-Situation, so wie ich sie tausende Male von meinen Kunden her kenne.
    Meine einzige Rettung war, dass ich mir selbst dem Auftrag gab, mir die eigene Tür aufzumachen. Natürlich persönlich, ohne Telefon ging es nicht anders.
    Ich sagte: „Schlossermeister, hätten Sie bitte Zeit und könnten Sie mir meine Türe öffnen?“
    „Ja“, antwortete ich, „ich helfe Ihnen sofort!“
    Ich musste etwas ich lachen über mich selbst, aber was soll´s. Humor gehört dazu.
    Ich blickte mich im Auto um, ob man irgendwas brauchbares finden könnte, mit dem sich die Tür öffnen lässt. Da sah ich den Plastikkübel mit den Meisenknödel. Rasch nahm ich den Deckel ab und mit einer Schere (Eine Schere habe ich IMMER im Handschuhfach) schnitt ich ein rechteckiges Stück aus dem Plastikdeckel. Mit dieser Karte war es ein leichtes Unterfangen die zugezogene Tür aufzuschnappen.

    Dann bezahlte ich mir die Rechnung, also ich übergab mir selbst 100 Euro und beschloss, um das Geld Vogelfutter zu kaufen. Denn die gefiederten Freunde waren massgeblich an meiner Rettung beteiligt.
    Denn ohne Vögel hätte ich kein Futter gekauft, und ohne Futter kein Plastik, und ohne Plastik keine Öffnungskarte, ohne Öffnungskarte kein Öffnen der Türe, und ohne offene Türe wäre ich niemals wieder nach Hause gekommen.

    Also Leute, füttert die Vögel, sie brauchen euch!

    p.s. Wer Interesse an diesen Thema hat, dem sei das Buch
    Abzocke – Nein Danke! Schlüsseldienst Tipps: Profi Tricks: So verhindern Sie die Schlüsseldienst-Abzocke!

    Im Notfall kann man mit fast allem die Tür öffnen

    Im Notfall kann man mit fast allem die Tür öffnen